Marburg – Elisabethenkirche

Ausgrabungen 2006–2021 im Bereich der früheren Deutschordensniederlassung in Marburg. Wissenschaftliche Auswertung und Publikation.
Laufzeit: 2006 bis voraussichtlich 2027
Projektverantwortliche: Dr. Christa Meiborg
Kontaktdaten: christa.meiborg@lfd-hessen.de

Ab 1228 gründete Elisabeth von Thüringen ein Hospital vor den Toren der Stadt Marburg. Nach ihrem frühen Tod 1231 wurde sie heiliggesprochen und über ihrem Grab ab 1235 die heutige Elisabethkirche (eigentlich „Marienkirche“) errichtet. Bereits 1234 übernahm der Deutsche Orden das Hospital und so entstand im Laufe der Jahrhunderte eine große Ordensniederlassung rund um die Kirche. Einige der Bauten sind nahe der Elisabethkirche bis heute erhalten geblieben, so das Deutsche Haus (heute Fachbereich Geografie Philipps-Universität Marburg), das große Backhaus (heute Sitz des Mineralogischen Museums), das frühere Brauhaus und die Wohnung des Oberförsters/Fruchtmesserhaus sowie die Ruine der Kapelle des Elisabethhospitals.
Im Vorfeld der Neugestaltung des Kirchenumfelds fanden zwischen 2006 und 2021 großflächige Ausgrabungen rund um die Elisabethkirche statt. In insgesamt zwölf Grabungskampagnen konnte das Sachgebiet für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie der hessenARCHÄOLOGIE an der Außenstelle Marburg bauliche Überreste der früheren Deutschordensniederlassung und mehrere Friedhofsareale freilegen. Bei der Erneuerung des Oberflächenbelags wurde ein Teil der früheren Grundrisse in den Sandsteinplatten gekennzeichnet und für die Besucherinnen und Besucher mittels mehrerer Informationsstelen erläutert.

(Text: Christa Meiborg)

Abb. 1 Vorgängerkirche im Nordosten der Elisabethkirche. Blick nach SW auf die Sakristei und den Nordchor der Elisabethkirche. Vorne rechts: Teile der freigelegten Apsis. (Foto: S. Gütter, LfDH)

Abb. 2 Ehem. „Deutsches Haus“ und „Backhaus“ heute. Im Vordergrund die Ausgrabungsfläche 2016 im Norden der Elisabethkirche. (Foto: S. Gütter, LfDH).